US12 - The Wave, Antelope Canyon & Co

Antelope Canyon

Heute stand mal wieder frühes Aufstehen (6:45 Uhr) auf dem Programm, für The Wave. Das ist eine einzigartig geschwungene Felsformation, die eine 4-Stunden Wanderung braucht, um hin- und wieder zurück zu kommen, und "blöderweise" in einem Nationalpark liegt.

Und weil diese so einmalig und daher schützenswert ist, gibt es ein Limit von nur genau 20 Personen, die pro Tag eine Erlaubnis ("permit") bekommen, um sich überhaupt auf den Weg machen zu dürfen. Für die Hälfte der permits muss man sich schon Monate im Voraus im Internet bewerben, die andere Hälfte wird jeweils vor Ort unter allen Anwesenden "verlost" - Verlosung ist jeden Morgen um 9:00 Uhr.
Da das ganze in Utah liegt, und mein aktuelles Hotel aber in Page in Arizona, gibt es eine Zeitverschiebung von einer Stunde, die es zu beachten gilt, also muss ich nach "meiner" Zeit schon um 8 Uhr da sein, und mich dementsprechend um kurz nach 7 Uhr auf den Weg machen (ca. 50 km von Page aus).


The Wave

Weitere ziemlich tolle Bilder davon gibt es z.B. hier: www.arizonas-world.de/html/the_wave.html

Noch vor wenigen Jahren waren so 15-20 Leute vor Ort, manchmal (selbst Anfang September) auch weniger als 10, heute waren es 71 (!), d.h. es waren eigentlich viel mehr da, aber es gab 71 Lose, weil jede Gruppe nur ein Los bekommt - und somit war nach 5 Ziehungen schon Schluss, weil die ersten 5 gezogenen Nummern jeweils einer 2er-Gruppe gehört haben und damit die 10 Plätze schon voll waren. :-( Das macht eine Wahrscheinlichkeit von 1:15, das ist selbst bei MEINEM Glück, was ich ja oft habe, offensichtlich zu viel des Guten gewesen, gleich beim ersten Versuch Erfolg zu haben.



Werde es morgen früh noch mal versuchen, denn morgen sind meine Chancen gleich doppelt so hoch wie heute, denn jeder, der am Tag zuvor schon da war, bekommt zwei Lose, und beim 3. Tag dann drei und so weiter. Allerdings ist auch das leider keine Garantie - heute waren auch mehrere dabei, die 2 oder 3 Lose in der Trommel hatten, und ein Paar war sogar schon am 5. Tag in Folge dort, und hatte wieder kein Glück.

Naja, zum Glück hatte ich ja ein Alternativprogramm - wobei eigentlich fast jeder Meter, den man hier fährt, egal wo lang, sehenswert ist, ständig hat man das Gefühl, in einer Filmkulisse umherzufahren, man kann sich gar nicht satt sehen an den Felsen und Bergen links und rechts der Straße.
Ich hoffe, jemand erfindet bald mal, dass man einfach alles, was man mit den eigenen Augen sieht, irgendwie intern speichert, auf Lebenszeit, und dann auch wieder z.B. am PC als Video oder Bild abrufen kann, per Bio-USB-Port am Arm, oder noch besser per WLAN oder Bluetooth oder was es auch immer in der Zukunft geben wird. Dann kann man sich das lästige Fotografieren und ständige "nach der richtigen Perspektive suchen" und "noch mal ein paar Schritte zurück laufen" etc. sparen - und glaubt mir, irgendwann werden wir dann mal sagen: "Wisst ihr noch, damals, da hatten wir diese eckigen Fotokästen, die man ständig in der Hand halten musste, um ein Bild zu machen - wie unpraktisch!" :-)

Immerhin bin ich froh, dass jemand schon die "cruise control" (Tempomat) erfunden hat - das macht das Autofahren wirklich viel entspannter, und man kann viel leichter nebenbei was essen oder mal auf der Karte gucken oder sonst was machen, und muss nicht ständig auf den Tacho schauen, ob man nicht vielleich zu schnell fährt - prima Ding! Apropos Auto fahren und Erfindungen - was ich gerne noch hätte, wäre endlich mal ein Knopf im Auto, mit dem man die Langsamfahrer vor einem einfach ins Jenseits (oder einfach nur hinter einen) beamt! :-)


Genau so muss man es sich vorstellen: ein weißer RAV4 hinter einem Langsamfahrer ...

Ich bin ja wirklich kein Raser, aber ich habe wirklich Null Verständnis für Leute, die auf einer langen geraden Straße, auf der es eh schon ein Tempolimit von nur 105 km/h (65 Meilen) gibt, mit 90 dahinschleichen .. aaaaaaargh! Oder auf einer kurvigen Bergstraße grundsätzlich vor JEDER Kurve erst mal bremsen, EGAL wie eng bzw. weit die Kurve ist! Und dann noch in einer Linkskurve schön mittig fahren, und erschreckt (noch mal) bremsen, wenn sie es endlich merken - weil der Gegenverkehr plötzlich genau vor ihnen auftaucht .. BEAM!

Naja, wie auch immer, das Alternativprogramm hieß: mal wieder ein Staudamm, eine tolle Flussbiegung (Horseshoe Bend), der Lower Antelope Canyon, ein sogenannter "slot canyon", der ist nur wenige hundert Meter lang, 10-20 Meter hoch und nur 1-2 Meter breit, mit von Wind und Wasser ziemlich bizarr geformten Felswänden (der war jeden seiner 26 $ Eintritt wert!), und zum Abschluss gab es dann auch noch den Sonnenuntergang am Nordrand des Grand Canyon (gestern war ich ja am Südrand - was per Auto auf dem kürzesten Weg eine Strecke von 300 km ist).

Wobei, ein wirkliches "Alternativ"-Programm war das ohnehin nicht, weil nämlich die verlosten permits immer nur für den NÄCHSTEN Tag gelten, um das ganze noch etwas zu verkomplizieren ... also stand das Programm für heute schon fest, nur für morgen muss ich mir halt noch was ausdenken, falls ich wirklich gewinnen sollte, denn dann muss ich ja auch ÜBERmorgen noch hier in der Gegend sein. Ob ich im (wahrscheinlichen) Fall, dass ich wieder leer ausgehe, es noch ein 3. Mal versuchen werde, muss ich mal sehen ... irgendwann sollte ich ja auch mal weiter kommen.






Glen Canyon Dam & Umgebung



Horseshoe Bend (südlich von Page)
















Lower Antelope Canyon




Navajo Bridges






Point Imperial (Grand Canyon Nordrand)




Angels Window, Cape Royal (Grand Canyon Nordrand)





Bright Angel Point (Grand Canyon Nordrand)

Zum Abschluss gab es dann noch die Rückfahrt vom Nordrand des Grand Canyons wieder hier nach Page - ca. 200 km Landstraße, im Dunkeln! Kaum zu glauben, WIE dunkel es war, ich habe mal kurz eine Pause und das Licht aus gemacht, und man hat außer den Sternen wirklich GAR nichts gesehen, irre! Aber zum Glück war nicht viel Verkehr, ich hab 5-6 Langsamfahrer überholt, und alle 5 Minuten kam mal jemand entgegen - und zudem fahre ich ja wirklich gerne Auto. Und: es gibt ja Fernlicht, auch so eine prima Erfindung - es sei denn, der Gegenverkehr macht es nicht aus ...

Keine gute Erfindung sind dagegen diese kleinen putzigen Rehe, die im Dunkeln ausgerechnet genau am Straßenrand rumstehen müssen (was auf den ersten 50 km der Strecke alle 4-5 km so war), aber zum Glück haben sie (und auch der Fahrer) immer nur erschrocken geguckt und sind brav am Rand stehen geblieben. Prima so.
Apropos brav, ich geh dannn jetzt (0:10 Uhr) mal brav ins Bett, morgen geht's ja wieder früh raus, wegen der Verlosung ...

Gefahren heute: 593 km - und dabei bin ich am Abend wieder da, wo ich auch am Morgen war ...

Zum nächsten Tag: US13 - The Wave (2.) & Zion Canyon

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